Was du gegen deine Depression unternehmen kannst

Inhalt:

1. Sieh der Wahrheit ins Gesicht, und sei

ehrlich zu dir selbst

2. Affirmationen

Metta-Meditation

Mantras

Progressive Muskelentspannung

3. Körperarbeit

Jin Shin Jyutsu

4. Grenzen setzen

5. Selbstliebe

6. Fantasiereisen

7. Progressive Muskelentspannung

Autogenes Training

8. Umfeld verändern

9. Buddhismus

10. Seelenverträge

Inneres Kind

Systemische Aufstellung

11. Märchen (Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren)

 

Das, was hier nun geschrieben steht, wird an mancher Stelle für den einen oder anderen sehr radikal klingen. Manch einer wird vielleicht schlucken. Doch ist ein Umdenken und eine Verhaltensänderung bitter nötig, wenn man eine Depression erfolgreich besiegen möchte.

 

1. Sieh der Wahrheit ins Gesicht, und sei ehrlich zu dir selbst.

Schau in den Spiegel, sei ehrlich zu dir selbst und sag dir: Es geht nicht mehr. Nichts ist in Ordnung.

 

Klapp zusammen. Sei schwach. Hör auf, länger deine Maske zu tragen und dir einzureden, dass du weiter stark sein und alles weiter stemmen kannst. Nein! Das brauchst du nicht. Hör auf, zu lächeln und zu funktionieren. Du kannst nicht mehr. Es ist jetzt gut. Du hast lange genug die Zähne zusammengebissen. Jetzt ist Schluss damit. Erlaube es dir, loszulassen.

 

Schreib auf oder überlege dir, was dich am Arbeitsplatz, in der Schule, im Familienleben, im Freundeskreis, in der Partnerschaft überfordert, was dir einfach zu viel ist. Gestehe es dir ein. Erlaube es dir. Befreie dich von dem unerträglichen, untragbar-schweren Rucksack auf deinem Rücken.

 

Gib erhöhte Verantwortung ab (z.B. im Arbeitsleben oder in der Familie, was Aufgaben betrifft, wenn diese dich überfordern und über deine Grenzen gehen, was du wahrscheinlich gar nicht richtig wahrgenommen hast). Löse dich auch von faulen Kompromissen. Lass dein erhöhtes Pflichtgefühl sausen. Die Welt geht davon nicht unter, ganz im Gegenteil: Sie wird sich selbst regieren. Lass los. Setz dich (trotz möglicher Schuldgefühle) an die erste Stelle. Jetzt bist du an der Reihe. Nicht die anderen. Sei (gesund) egoistisch und verlass die Opferrolle. Übernimm Verantwortung für dich und dein Leben. Geh liebevoll mit dir selbst um, und verurteile dich nicht. Denk immer daran: Wenn es dir gutgeht, wird es anderen auch gutgehen. (Meistens jedenfalls.)

 

Lass Illusionen los. Sieh der schrecklichen Wahrheit ins Gesicht und akzeptiere sie. Geh weiter, bleib nicht stehen.


Denk immer daran: Du bist ein kleines Zahnrädchen im großen Getriebe. Du entstammst diesem großen Räderwerk. Und wenn du als kleines Zahnrädchen "krank" bist, dann ist es auch das dich umgebende Getriebe. Befreie dich also von dem Gedanken, dass nur du allein betroffen, "schuld", "schwach" bist, sondern dass es eher ein globales, großes, schon länger bestehendes Problem (z.B. in deiner Familie) ist, ein Problem, dass alle betrifft und sich erst jetzt durch dich bemerkbar macht und offenbar wird.

 

Ersetze das Wörtchen "man" durch "ich".
Überlege dir, was du wirklich gerne mal tun möchtest und erlaube dir, es auch wirklich zu machen. Reduziere die Gedanken, die darum kreisen, was du tun musst oder tun solltest oder was deine Pflicht wäre.


2. Achte auf deine Gedanken

Lerne Achtsamkeit. Lerne dir zuzuhören. Achte auf deine Gedanken. Du führst rund um die Uhr negative Selbstgespräche mit dir selbst. Diese sind es, die dich in den Abgrund ziehen, die dich schwer und hoffnungslos machen, die deine Depression formen. Sieh dir die Videos

Depressionen verstehen: Der innere Angreifer (Teil 1) und

Depressionen verstehen: Der innere Angreifer (Teil 2) an.

Diese Filme erklären, wie Depressionen entstehen und wie man sie heilen kann, wenn man seine Gedanken kennt, kontinuierlich an ihnen arbeitet und die Sprüche des eigenen inneren Angreifers stoppt.

Depressionen verstehen:

Der innere Angreifer (Teil 1)

Depressionen verstehen:

Der innere Angreifer (Teil 2)



 

Destruktive Gedanken stoppen

Wenn dich wieder negative, angstvolle, scham-oder schulderfüllte Gedanken überfluten, sag sofort, laut, deutlich und konsequent STOPP! 

Arbeite dann mit:





3. Mach deinen Körper geschmeidig

Ein depressiver Mensch fühlt sich wie erstarrt. Das Denken ist wie erstarrt. Er spult immer die gleichen Denk-Muster ab, die sich um Minderwertigkeit, Schuld, Scham, Ohnmacht- und Pflichtgefühle drehen. Um eine Änderung im Denken und in der Gefühlswelt eines Depressiven zu bewirken, muss der Betroffene wieder ein Gefühl für seinen eigenen Körper und zu seiner inneren Welt bekommen, das heißt wieder einen Kontakt zu sich selbst herstellen, den er zu sich selbst verloren hat. Er ist sich selbst fremd geworden, er weiß nicht mehr, was gut und richtig ist und was er überhaupt will. Der Betroffene hat verlernt auf sich zu achten und sich selbst zu achten. Darum geht es ihm auch so schlecht.

 

Beginne an deinem Körper zu arbeiten. Löse eventuelle Schocks aus deinem Körper (z.B. mittels Stretching und / oder Progressiver Muskelentspannung.

 

Heile deinen Körper und löse seelische Blockaden mittels Wärme. Aber Achtung bei schweren Depressionen! Das japanische Heilströmen entspannt und kann dich noch mehr zu deiner Trauer hinführen (du kannst einen "Schub" bekommen). Probier es aus, ob es das Richtige für dich ist.

Sonst arbeite zuerst an deinen Gedanken, bevor du wieder zu dieser Übung zurückkehrst.

 

Nochmals hier der Hinweis: Das Thema Körperarbeit wird in seiner Bedeutsamkeit oftmals unterschätzt. Sehr oft ist es so, dass man seine eingefahrenen Denkmuster und seine routinierten Verhaltensweisen erst hinterfragen und loslassen kann, wenn der Körper geschmeidig und die Muskeln gelockert sind.


4. Setze Grenzen 

Trau dich, "Nein" zu sagen. Das will ich nicht (mehr), das mach ich nicht (mehr). Hör auf "nett sein" zu wollen. Setze Grenzen und zeig deine Zähne. Du kannst nicht immer nett sein und es allen recht machen. Es ist sehr tugendhaft und ehrenwert, dies zu wollen, aber es nicht möglich, ohne auf Dauer dabei selbst Schaden zu nehmen. Es gibt einen Spruch, der heißt:

Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt.

 


 

5. Erhöhe deine Selbstliebe

Damit du die Zähne zeigen kannst, benötigst du erst mal ein größeres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, das bei einer Depression meist sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Beschäftige dich darum mit dem Thema

Du selbst bist wertvoll, und deine Gefühle und Bedürfnisse sind wichtig. Du verdienst es dich selbst mit Respekt zu behandeln und von anderen mit Respekt behandelt zu werden. Du verdienst es glücklich zu sein, auch, wenn du das momentan vielleicht nicht glauben magst.

 

Noch einmal an dieser Stelle der Hinweis: Eine Depression geht einher mit einem Selbstwertmangel, dem Gefühl des Getrenntseins, Scham-, Schuld- und Angstgefühlen. Wer Depressionen hat, ist Lichtjahre entfernt von der Liebe. So kann man auch behaupten, Depression und Angst sind das Gegenteil von Liebe. Wer eine Depression bekommt, wurde in seiner Kindheit nicht (genug) geliebt und emotional (nicht materiell) vernachlässigt und hat demzufolge auch nicht gelernt, sich selbst zu lieben und angemessen und auf gesunde Weise auf seine Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und Grenzen zu achten und für sie einzustehen.

 


6. Unternimm Fantasiereisen

Versenke dich in dich selbst. Nimm Kontakt mit deiner inneren Welt auf. Denk über dein Leben nach. Stärke deinen Selbstwert und finde Antworten auf deine Fragen mittels einer Fantasiereise.

 

  

 


7. Entspann dich

a) Reduziere alles das, was dich stresst.

b) Gönne dir mehr Pausen.

c) Arbeite weniger.

d) Achte auf deine Belastungsgrenzen.

e) Lerne eine Entspannungstechnik. Zu den Entspannungstechniken gehören z.B.

 



Bei einer schweren Depression ist das Autogene Training erst einmal nicht zu empfehlen, da Trauer und Negativität während der Entspannung dich überfluten können (man nennt das "einen Schub bekommen", wie bereits beim Japanischen Heilströmen erwähnt), und ein Entspannungs-Training soll ja Positives in dir bewirken und dich nicht noch mehr stressen.

 

Ich selbst habe das Autogene Training - obwohl ich es schon mit 17 oder 18 Jahren kennengelernt habe - erst ca. 20 Jahre nach meiner ersten Therapie (der kognitiven Verhaltenstherapie) gelernt, weil ich mich erst einmal mit meinen negativen Gedanken, meinem Minderwertigkeitsgefühl, mit Selbstliebe und Körperarbeit (Stretching), Ernährung und mit der Stress-Reduktion allgemein beschäftigt habe. Im Bereich Entspannung habe ich kurz nach meiner kognitiven Verhaltens-therapie erst einmal mit Tai Chi (Meditation in Bewegung) angefangen. Ich denke, dass das für mich der richtige Weg war.

 

Wenn du es schaffst, deine Depression in den Griff zu bekommen, das bedeutet, wenn du deine negativen Gedanken stoppen und sie durch positive ersetzen kannst, dann kannst du weiter an deiner Entspannung arbeiten. Die Progressive Muskelentspannung oder das Autogene Training, das auch "Eigen-Hypnose" genannt wird, sind sehr geeignet, um dich zu entspannen, und vor allem die Arbeit mit Vorsatz-Bildungen nach der Grundstufe des Autogenen Trainings kann dir weiterhelfen mit deinen tieferliegenden, seelischen Problemen fertig zu werden und neue, dich fördernde Verhaltensweisen (Gewohnheiten) zu etablieren.

 


8. Verändere dein Umfeld und lass los

a) Lass los, was dich klein macht und demütigt (Menschen, Arbeitsplätze...). Das Leben geht weiter nach Trennungen, auch wenn es weh tut und unendlich schwer fällt, aber manchmal ist Loslassen die beste Lösung. Befreie dich aus deinen symbiotisch-verstrickten Beziehungen. Sie hemmen dein Wachstum und tun dir nicht gut.

 

 


 

9. Beschäftige dich mit dem Buddhismus

Beschäftige dich mit den Themen Achtsamkeit, Dankbarkeit, Großzügigkeit, Mitgefühl, Loslassen und dem Leiden (mit der Lehre des Buddhismus). (Hinweis: Sich mit dem Buddhismus zu beschäftigen bedeutet nicht, dass du Buddhist/in werden und konvertieren "musst".)

 

 


 

10. Schau in deine "Seele"

 

Beschäftige dich mit deinen




11) Lies Märchen

Finde dein eigenes Märchen, dass dich anspricht. In einem Märchen geraten die Helden oder Heldinnen immer in eine schwierige Situation. Oft müssen sie um ihr Leben fürchten. Neue Fähigkeiten erlernen. Mit einem Drachen kämpfen. Sich ihren Ängsten stellen. Erzählt wird, wie sie ihre schwierige Situation gemeistert haben, und immer geht es gut aus.

 

Wie man eine Depression besiegt oder

Das Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren.

 

 

Wenn du magst, lies dir auch eine Interpretation des Märchens durch. Mit Hilfe der Interpretation verstehst du, wodurch die Depression in dem Glückskind entstand und wie diese geheilt werden kann. (wohlgemerkt: eine Interpretation)