Die Pflanze

 

Du fragst dich jetzt bestimmt, was eine Pflanze mit dem Thema Depression zu tun hat.
Ich werde es dir im Folgenden erklären 
Stell dir vor, du kaufst eine Pflanze.
So weit, so gut.
Du stellst sie in dein Wohnzimmer auf die Fensterbank, und das war´s.

Halt! Moment!

Wo willst du hin?

 

 

Ich glaube, du hast etwas vergessen. 
Eine Pflanze benötigt ab und zu deine Aufmerksamkeit.
Und da fangen die Fragen schon an: 

1. Was für ein Gewächs hast du dir da eigentlich ausgesucht?
Eine Orchidee?

Einen Kaktus?
Einen Farn?
Eine Karnivora?

2. Was braucht deine Pflanze, um gut zu gedeihen?
Was benötigt sie, damit sie sich bei dir wohl fühlt?
Viel Wasser oder wenig?
Möchte sie besprüht werden? Oder lieber gegossen?
Von oben oder lieber unter den Blättern?
Welche Nährstoffe braucht sie?
Verspeist deine Pflanze hin und wieder mit Vergnügen ein paar Häppchen Fliegen-Eintopf zum Frühstück?
Womöglich ist sie aber auch ein Vegetarier und verabscheut den Verzehr von tierischem Eiweiß.

Was ist mit Sonnenlicht?
Ist deine Pflanze ein Sonnen-Anbeter?
Oder graust sie sich vor zu viel Einstrahlung und zieht den (Halb-)Schatten vor?
Welchen Boden bevorzugt sie? Humus oder Substrat?
Ist sie eher robust und verzeiht dir, wenn du mal vergisst ihr Wasser zu geben?
Oder ist sie eine "Mimose"</a> und geht sofort ein, sobald du dich mal einen Tag nicht um sie kümmerst?
Welche Schädlinge fahren auf deine Pflanze ab und wie kannst du sie optimal schützen?

   

Du bist diese Pflanze


Nun stell dir vor, dass du diese Pflanze bist.
Du bist Pflanze und Pflanzen-Halter in einem.
Du kümmerst dich also um dich selbst und trägst die Verantwortung für dein eigenes Wohlergehen.

Kennst du dich gut genug, um zu wissen, welche Art von Pflanze du bist und was du brauchst?
Was benötigst du, um dich wohl zu fühlen und gut zu gedeihen?
Oder umgekehrt:
Was fehlt dir momentan, dass es in dir welk und verdorrt ausschaut?
   
Stehst du auf falschem Grund und Boden? 
Gibt dir der Ort, an dem du dich befindest, nicht genug Nahrung und Liebe? Ist es ein Fleck mit hoher Bodenbelastung, an dem du schleichend vergiftet wirst?

Gehst du ein? Krepierst du? 

 

Dann pack dich am eigenen Schopf und pflanz dich selbst um. 
   
      Bist du von Schädlingen befallen? 
        

Bekämpfe sie. Mach dich frei davon.
   
       Ertrinkst du fast?
       

Dann hör auf zu schlucken, spuck das Wasser aus und schüttel dich frei.
    
      Schnüren dir penetrante Efeuranken die Luft zum Atmen ab?


       Dann sprenge das Gewächs. Mach dich frei. Reiß es mit den Wurzeln aus und 

       löse die bleierne Umklammerung.
    
       Stehst du im Schatten einer Eibe und verkümmerst neben ihr, weil du nicht genug Licht oder 

       zu viel Gift abbekommst?


       Dann reiß dich aus dem Boden, geh an einen anderen Ort und nimm dir, was dir 

       zusteht.
    
       Verbrennst oder verdurstest du förmlich?


       Dann mach, dass du in den Schatten kommst und trinke, so viel du brauchst und magst.
   


Finde heraus, wer du bist, was dir gut tut und wen oder was du lieber meiden solltest.
Erkenne, was dich schwächt und das, was dich stark macht.

Dann wirst du in voller Blüte stehen und vor Saft und Kraft nur so strotzen.
Es gibt für alles eine Lösung. Hol dir Unterstützung.