Die Wahl des "richtigen" Therapeuten

Was bedeutet eigentlich "richtig" in diesem Sinne?

Was ich damit meine, ist Folgendes: Dein Therapeut und du solltet euch entweder einigermaßen neutral gegenüberstehen oder euch auf Anhieb gut verstehen.

 

Hast du (eventuell lange) auf einen Platz warten müssen, dann ist es wirklich wunderbar, wenn du einen Therapeuten findest, mit dem du dich gut verstehst.

 

Was aber, wenn das Gegenteil eintritt?

Dann wirst du mit Sicherheit eine große Frustration verspüren, wenn du gleich nach den ersten Sitzungen vielleicht desillusioniert feststellen musst:

 

"Ach, ich glaube, der Therapeut "liegt" mir nicht.
Aber noch einmal so lange auf einen neuen Platz warten und wieder von Vorne beginnen? Darauf habe ich keine Lust und auch keinen Nerv.
Da muss ich wohl in den sauren Apfel beißen."

 

Da kann ich nur sagen: Hör auf deinen Bauch.

 

Vertrau deiner inneren Stimme.

 

Dein Bauchgefühl trickst dich niemals aus oder lässt dich im Stich.


"Es ist alles eine Frage der Chemie"

 

Die Chemie zwischen Therapeut und Klient muss stimmen.
Beide müssen sich "riechen" können.
Alles andere wirkt sich negativ auf den Therapieerfolg aus.

 

Wenn du die Art deines Therapeuten oder deiner Therapeutin auf Anhieb nicht "ab" kannst: Lass es bleiben.

 

Der "blöde" Schulkamerad

Vielleicht erinnern dich Ausdruck, Gestik und Mimik oder das Lächeln deines Therapeuten an einen ehemaligen Schulkameraden, der dich früher immer auf dem Pausenhof getriezt hat.

 

Die "doofe" Tante"

 

Oder deine Therapeutin weist eine erstaunliche Ähnlichkeit mit deiner überaus pingeligen, spitzfindigen Tante auf, die du als Kind immer besuchen musstest, obwohl du keine Lust dazu hattest.

 

Wer weiß schon so genau, aus welchen Gründen du "allergisch" auf dein therapeutisches Gegenüber reagierst.
Das ist auch völlig in Ordnung. Und im Grunde spielt es auch keine Rolle.

 

Das Wesentliche ist doch:

Glaubst du, dass du die Motivation und Energie aufbringen wirst, ein halbes oder ganzes Jahr (oder vielleicht noch länger) einmal wöchentlich nach der Schule oder abends nach der Arbeit dich aufzuraffen, um jemanden zu treffen, den du nicht wirklich treffen magst?

 

Dem du im Grunde deines Herzens deine Probleme gar nicht anvertrauen möchtest?

 

Warte lieber auf eine neue Chance bei einem anderen Therapeuten, dem du gefühlsmäßig neutral gegenüberstehst.