Steter Tropfen höhlt den Stein

Laufen und sprechen lernen

Überlege einmal, wie du als Kleinkind Laufen und Sprechen gelernt hast.
Das hast du nicht von heute auf Morgen bewerkstelligt.
Es bedurfte einer langen Zeit der Übung und und einer ganzen Reihe (oftmals frustrierender) Wiederholungen.

Immer wieder bist du hingefallen, bist gestolpert, hast geweint und dich wieder hochgerappelt, um es erneut zu versuchen, denn du wolltest unbedingt das Laufen beherrschen, genauso wie die Großen. Du hast nicht aufgegeben.

Genau dasselbe geschah auch beim Erlernen deiner Muttersprache.
Du hast geübt, Fehler gemacht und wurdest immer wieder und wieder von deinen Eltern und deiner Umgebung korrigiert.

Bis du eines Tages - mit circa 5 Jahren - endlich mit einem erleichterten Seufzer vom Berg, den du erklommen hast - ins Tal hinunterblicken konntest und vergnügt und voller Stolz sagtest:

"Schau mal, was ich alles kann und geschafft habe:

Ich bin stark, und ich kann laufen und rennen und springen und toben. Und ich beherrsche meine Muttersprache."

Steter Tropfen höhlt den Stein.

Aber es war ein langer, mühsamer Weg.

Was für Fähigkeiten hast du erworben?

Nun denk einmal darüber nach, was du durch permanente Wiederholung und Übung in deinem Leben schon alles erreicht hast.
Da gibt es ganz alltägliche Dinge, über die du gar nicht mehr nachzudenken brauchst, da du sie jetzt schon ganz automatisch - ohne groß nachzudenken - ausführst:

  • abends ins Bett gehen, zur Ruhe kommen und einschlafen
  • Zähneputzen
  • dir die Schnürsenkel zubinden
  • den Tisch decken
  • den Stuhlgang kontrollieren ;-)
  • Geschirr spülen
  • Auto oder Fahrrad fahren
  • schwimmen
  • im Zehnfingersystem auf der Tastatur schreiben
  • kochen und backen
  • Fußball oder Klavier spielen


Es gibt noch viel mehr Beispiele.

Doch nur durch konstantes Üben und Beharrlichkeit bist du so weit gekommen, dass du jetzt alles, ohne darüber nachzudenken, abspulen kannst.

Die Kunst Klavier zu spielen

Stell dir vor, du willst Klavier spielen lernen.
Wenn du wirklich gut spielen willst, genügt es nicht, sich einmal im Monat vor die Tasten zu setzen und ein bisschen herumzuklimpern.
Du musst es wirklich wollen und kontinuierlich an deinen Fähigkeiten arbeiten. Dabei wirst du auch hin und wieder scheitern.
Mal klappt es, mal klappt es nicht so gut.
Es gibt gute und schlechte Tage.
Das ist ganz natürlich, wenn man etwas Neues lernt.
Das gilt übrigens auch für das Erlernen einer Fremdsprache.

 

Depression - ein wahres Meisterstück

Was hat dies nun alles mit deinen negativen Selbstgesprächen und der Depression zu tun?

Na, überlege einmal.

Du bist ein wahrer Meister im negativen Denken geworden.

Du beherrschst das Werk der negativen Glaubenssätze, und spielst es jeden Tag rauf und runter, in absoluter Vollendung wie ein virtuoser Klaviermeister.

Nachdenken brauchst du nicht mehr.
Deine Finger fliegen über die Tasten.
Alles läuft wie von selbst - ganz automatisch - ab.

Eine wahre Glanzleistung.

Etwas Neues lernen

Wenn man etwas "perfekt" beherrscht (so wie du) und so lange dafür geübt hat und im Grunde das Fach komplett beherrscht:

Glaubst du nicht, es ist mal an der Zeit, etwas Neues zu lernen und darin Meister zu werden?

Du hast bewiesen, dass du eine sehr große Disziplin hast.

Warum dann nicht alles "umdrehen"?

Warum wirst du nicht Meister der positiven Glaubenssätze ?

Es ist nie zu früh etwas Neues zu lernen.

Steter Tropfen höhlt den Stein.