Was kannst du gegen deine Depression unternehmen?

Das, was hier nun geschrieben steht, wird an mancher Stelle für den einen oder anderen sehr radikal klingen. Manch einer wird vielleicht schlucken. Doch ist ein Umdenken und eine Verhaltensänderung bitter nötig, wenn man eine Depression erfolgreich besiegen möchte.

 

  • Schau in den Spiegel, sei ehrlich zu dir selbst und sag dir: Es geht nicht mehr. Nichts ist in Ordnung.
  • Schreib auf, was dich am Arbeitsplatz / in der Schule / im Familienleben / im Freundeskreis / in der Partnerschaft überfordert, was dir einfach zu viel ist. Gestehe es dir ein. Erlaube es dir.
  • Klapp zusammen. Sei schwach. Hör auf, länger deine Maske zu tragen, zu lächeln und zu funktionieren. Befreie dich von dem unerträglichen, untragbar-schweren Rucksack auf deinem Rücken.
  • Sieh dir das Video Depressionen heilen: Der innere Angreifer (Teil 1) und Depressionen heilen: Der innere Angreifer (Teil 2) an.
  • Achte auf deine Gedanken. Sag sofort, laut, deutlich und konsequent STOPP!, wenn negative, angstvolle, scham- oder schulderfüllte Gedanken auftauchen und ersetze sie durch Affirmationen oder eine Metta-Meditation.
  • Beschäftige dich mit dem Thema Depression. Lies dir die Seite Hilfe für Betroffene, Hilfe für Angehörige und Literatur durch und / oder schau dir weitere Filme zum Thema Depression & Therapie an.
  • Schau dir Filme zum Thema Heilung an.
  • Sieh dir das Video Lebensskripte - Wie sie entstehen an. Es veranschaulicht die Bedeutung von Erziehung und Kommunikation und kann erklären, wie Depressionen durch die Art, wie Bezugspersonen mit Kindern kommunizieren, entstehen können.
  • Reduziere alles das, was dich stresst. Gönne dir mehr Pausen. Lerne eine Entspannungstechnik (z.B. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Qi Gong, Tai Chi, Yoga...)
  • Versenke dich in dich selbst. Denke über dein Leben nach. Finde Antworten auf deine Fragen mittels einer Fantasiereise
  • Hör und lies dir die Interpretation zu dem Märchen "Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren" durch. Das Märchen erzählt, wie man eine Depression besiegen kann.
  • Löse eventuelle Traumata / Schocks aus deinem Körper (Körperarbeit) und / oder heile deinen Körper und seelische Blockaden mittels Wärme (japanisches Heilströmen). Hinweis: Das Thema Körperarbeit wird in seiner Bedeutsamkeit oftmals unterschätzt. Sehr oft ist es so, dass man seine eingefahrenen Denkmuster und seine routinierten Verhaltensweisen erst hinterfragen und loslassen kann, wenn der Körper geschmeidig und die Muskeln gelockert sind.
  • Ebenso von Vorteil ist es, wenn die inneren Organe "geschmeidig", aufgewärmt und locker sind. Mit Lach-Yoga kannst du dein Innerstes "zum Vibrieren" bringen.
  • Lass los, was dich klein macht und demütigt (Menschen, Arbeitsplätze...). Das Leben geht weiter nach Trennungen, auch wenn´s weh tut und unendlich schwer fällt, aber manchmal ist Loslassen die beste Lösung. Befreie dich aus deinen symbiotisch-verstrickten Beziehungen. (Stichwort: Symbiosetrauma) Sie hemmen dein Wachstum und tun dir nicht gut.
  • Trau dich und sag, was du willst. Trau dich, "Nein" zu sagen. Das will ich nicht (mehr), das mach ich nicht (mehr). Hör auf "nett sein" zu wollen. Setze Grenzen und zeig deine Zähne. Du kannst nicht immer nett sein und es allen recht machen. Es ist sehr tugendhaft und ehrenwert, dies zu wollen, aber es nicht möglich, ohne auf Dauer dabei selbst Schaden zu nehmen. Es gibt einen Spruch, der heißt: Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt.
  • Damit du die Zähne zeigen kannst, benötigst du erst mal ein größeres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, das bei einer Depression meist sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Beschäftige dich darum mit dem Thema Selbstliebe. Du selbst bist wertvoll und deine Gefühle und Bedürfnisse sind wichtig. Du verdienst es dich selbst mit Respekt zu behandeln und von anderen mit Respekt behandelt zu werden. Du verdienst es glücklich zu sein, auch, wenn du das momentan vielleicht nicht glauben magst.
  • Hinweis: Eine Depression geht einher mit einem Selbstwertmangel, dem Gefühl des Getrenntseins, Scham-, Schuld- und Angstgefühlen. Wer Depressionen hat, ist Lichtjahre entfernt von der Liebe. So kann man auch behaupten, Depression und Angst sind das Gegenteil von Liebe. Wer eine Depression bekommt, wurde in seiner Kindheit nicht (genug) geliebt und emotional (nicht materiell) vernachlässigt und hat demzufolge auch nicht gelernt, sich selbst zu lieben und angemessen und auf gesunde Weise auf seine Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und Grenzen zu achten und für sie einzustehen.
  • Beschäftige dich mit deinen Seelenverträgen, deinem inneren Kind und der Systemischen Aufstellung
  • Schau dir die 30 Möglichkeiten zur Selbsthilfe an.
  • Lies dir durch, was ein(e) Depressive(r) komplett neu erlernen muss. Klick hier
  • Lege dir einen Motivationsspruch zu
  • Lerne mehr zum Thema unfaire Kommunikation und Psycho-Spiele. Eine Sprache der Gewalt in der Familie führt letztendlich zu Depressionen, wenn der Betroffene diese Sprache übernimmt und sie in seinem Inneren anwendet, d.h. die Sprache der Gewalt gegen sich selbst richtet. (Lies hierzu Negative Selbstgespräche und Die Ursache negativer Selbstgespräche und Auswirkungen negativer Selbstgespräche
  • Löse dich von faulen Kompromissen.
  • Gib erhöhte Verantwortung ab (z.B. im Arbeitsleben oder in der Familie, was Aufgaben betrifft, wenn diese dich überfordern und über deine Grenzen gehen, was du vielleicht gar nicht merkst). Lass dein erhöhtes Pflichtgefühl sausen. Die Welt geht davon nicht unter, ganz im Gegenteil: Sie wird sich selbst regieren. Lass los.
  • Setz dich (trotz möglicher Schuldgefühle) an die erste Stelle. Jetzt bist du an der Reihe. Nicht die anderen. Sei (gesund) egoistisch und verlass die Opferrolle. Übernimm Verantwortung für dich und dein Leben.
  • Geh liebevoll mit dir selbst um. Verurteile dich nicht.
  • Denk immer daran: Wenn es dir gutgeht, wird es anderen auch gutgehen. (Meistens jedenfalls.)
  • Beschäftige dich mit den Themen Achtsamkeit, Dankbarkeit, Großzügigkeit, Mitgefühl, Loslassen und dem Leiden (mit der Lehre des Buddhismus). (Hinweis: Sich mit dem Buddhismus zu beschäftigen bedeutet nicht, dass du Buddhist/in werden und konvertieren "musst".)
  • Besuch Laotse am großen Teich im Park und lausche seinen Worten. Klick hier
  • Lass Illusionen los. Sieh der schrecklichen Wahrheit ins Gesicht und akzeptiere sie. Geh weiter, bleib nicht stehen.
  • Denk immer daran: Du bist ein kleines Zahnrädchen im großen Getriebe. Du entstammst diesem großen Räderwerk. Und wenn du als kleines Zahnrädchen "krank" bist, dann ist es auch das umgebende Getriebe. Befreie dich also von dem Gedanken, dass nur du allein betroffen, "schuld", "schwach" bist, sondern dass es eher ein globales, großes, länger bestehendes Problem (z.B. in deiner Familie) ist, ein Problem, dass alle betrifft und sich erst jetzt durch dich bemerkbar macht und offenbar wird.
  • Ersetze das Wörtchen "man" durch "ich"
  • Überlege dir, was du wirklich gerne mal tun möchtest und erlaube dir, es auch wirklich zu machen. Reduziere die Gedanken, die darum kreisen, was du tun musst oder tun solltest oder was deine Pflicht wäre.
  • Besuch eine Selbsthilfegruppe. Oder tausche dich (im Internet) in einem Forum oder Chat mit anderen Betroffenen aus, die genau dasselbe durchmachen wie du. Klick hier
  • Und wenn du den Weg nicht alleine gehen und jemanden an deiner Seite haben möchtest, der dich ein Stück weit begleitet, dann such dir Unterstützung in Form einer Therapie.

Die Kognitive Verhaltenstherapie 

Zur Bekämpfung deiner Depression empfehle ich dir die Kognitive Verhaltenstherapie. Sie ist eine der effektivsten Therapieformen in Bezug auf Depressionen, da hier über das negative Denken, das Fühlen, das Bewerten von Situationen/Erlebnissen und das eigene Verhalten gesprochen sowie mittels "Hausaufgaben" (praktisch wie schriftlich, z.B. Ausfüllen eines Einschätzungsbogens) Schritt für Schritt eine Verhaltensänderung erarbeitet wird.

 

(Wenn du magst, kannst du dir zum Thema Kognitive Verhaltenstherapie einen kleinen Film anschauen.) Klick hier

 

Ein Therapeut wird dich und deine Probleme ernst nehmen und dir zuhören.

 

Du wirst dir die Lösung deines Problems mittels eurer Gespräche, spezieller Aufgabenstellungen, der oben erwähnten "Hausaufgaben", Literatur und Einüben neuer Strategien (z.B. Entspannungstechniken) selbst erarbeiten.

 

Dein Therapeut wird dich in der Bewältigung deiner Depression (und in der Aufarbeitung eventuell weiterer Probleme unterstützen.

 

Weitere mögliche zu bearbeitende "Felder":

 

  • Angststörungen
  • mögliche Traumata
  • eine Posttraumatische Belastungsstörung
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Suchtprobleme und Flucht in Fantasiewelten (Alkohol- und / oder Tablettenmissbrauch, extremer Fernseh-/ Internet- / Computerspiele-Konsum / Spielsucht ...)
  • eventuelle Panikattacken
  • (...)

 

Oben genannte zusätzliche Probleme müssen - wie bereits erwähnt - nicht zwingend hinzukommen. Mögliche weitere Erkrankungen / Probleme werden immer in persönlichen Gesprächen (mittels Fragen / Fragebogen) herausgefunden und abgeklärt. Und natürlich unterliegt dein Therapeut der Schweigepflicht.

 

Weitere Informationen

 

Wenn du gerne mehr zum Thema "Depressionen" erfahren und dich erst mal über dieses Thema informieren möchtest, dann schau doch unter dem Punkt Hilfe für Betroffene oder Hilfe für Angehörige nach.

 

Sieh dir auch folgende Beiträge an:

 

Ansonsten empfehle ich dir nachfolgende "Therapieplatz-Suche"

 

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