Stimmungsbild einer schweren Depression

Ich hab das Gefühl, als befände ich mich unter einer Glasglocke.  Draußen ist die Welt, und ich bin drinnen, weit entfernt und sehe zu, wie andere ihr Leben leben.

 

Ich fühle mich wie in Watte gepackt, dumpf, gelähmt, wie erstarrt. Ich spüre mich nicht. Irgendwie bin ich nicht wirklich, nicht richtig da. Ich existiere irgendwie nicht. Ich hab das Gefühl, ich stehe total neben mir. Alles läuft an mir vorbei, ohne dass ich es wirklich mitbekomme, als wäre es nicht echt.

 

Ich bin sprachlos. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es kommt nichts mehr heraus, ich krieg kein Wort mehr über die Lippen, bin hilflos. Ich fühle mich so leer und hoffnungslos und schwer, dass für mich nichts mehr einen Sinn macht. Darum gibt es auch nichts zu erzählen. Es ist alles uninteressant und nichtig. Das, womit sich andere beschäftigen ist belanglos. Die Welt ist belanglos.

 

Ich habe keinen Zugang mehr zu anderen. Ich fühle mich abgeschnitten. Wie in einem dunklen Loch. Nichts macht mehr Freude.
Alles ist anstrengend, schwierig und bleischwer.

Ich stehe vor dem Abgrund.

 

Ich hab das Gefühl, dass es für mich keine Zukunft mehr gibt.

Es ist alles zwecklos. Egal, was ich tue, ich kann nichts ändern.
Ich bin machtlos.
Das alles ist stärker als ich.

Ich fühle mich überfordert. Ich kann nicht mehr.

Eine unendliche Last drückt mich nieder.

Ich habe wahnsinnige Schuldgefühle und schäme mich für mich selbst.

 

Manchmal bin ich so unendlich traurig, dass ich nicht mehr aufhören kann zu weinen. Und ich weiß nicht mal, warum.

 

Ich denke über meine eigene Beerdigung nach und ob überhaupt jemand kommen würde, wenn ich tot wäre.

 

Mein Kopf ist total benebelt. Ich habe das Gefühl, ich kann mich nicht konzentrieren und keinen klaren Gedanken mehr fassen.

 

Ich möchte nur noch alleine sein und mich in meinem Bett verkriechen, alles vergessen und einschlafen, für immer.

 

Ich will keinen Kontakt. Ich will, dass man mich in Ruhe lässt.

 

Video

 

Wer selbst nie an einer Depression gelitten hat, der kann sich diesen Zustand womöglich gar nicht richtig vorstellen. Natürlich: Jeder ist mal niedergeschlagen oder frustriert. Aber dieser Zustand ist bei einer Depression der Dauerzustand. Der/Die Betroffene fühlt sich furchtbar schwer, energie- und hoffnungslos, abgeschnitten, betäubt. Das folgende kleine Video vermittelt per Musik und Gedanken-Text, wie ein Depressiver / eine Depressive denkt und fühlt. Ich wette, du kannst dir dieses Video nicht bis zum Ende anschauen. :-)

 

Rund um die Uhr - Depression: Ein Stimmungsbild